Angedacht / Diskriminiert?
Den 59. Eurovision Song Contest gewann ein bärtiger Mann, der sich als Frau verkleidete. Sein Sängersieg wurde als Bekenntnis zur Toleranz in Europa gefeiert. In der selben Show diskriminierte das Publikum jedoch durch Buhrufe die 17-jährigen Tolmachevy-Zwillinge wegen ihrer Herkunft. Sie waren beim Sängerwettbewerb für Russland angetreten.
Das Wort Diskriminierung stammt von dem lateinischen Verb „discriminare“ und bedeutet: trennen, absondern, abgrenzen, unterscheiden. Nicht nur bei Wettbewerben, wie einem Sängerfest oder der Fußball-WM, wird aussortiert, um den Sieger zu ermitteln.
Auch in einer funktionierenden Demokratie ist Diskriminierung im eigentlichen Sinne nötig. Natürlich muss jeder Mensch, unabhängig von seiner Herkunft oder Religion, sein Leben gestalten können. Dass aber ein Alkoholiker nicht Schulbus fahren oder jemand mit Sehschwäche nicht Pilot werden darf, finden wir normal. Ohne Diskriminierung, also Scheidung geht’s nicht. Wer nicht diskriminiert, überfordert unter Umständen seine Mitmenschen oder gefährdet sogar das Leben anderer Menschen. Aus diesem Grund sind bei der Blutspende zum Beispiel ganze Personengruppen ausgeschlossen. Sie werden „Risikogruppen“ genannt, weil sie statistisch ein erhöhtes Risiko für Infektionen (z.B.HIV) aufweisen. Dazu gehören Prostituierte, Drogenabhängige und Homosexuelle. Damit das Leben einigermaßen funktioniert, ist Diskriminierung erforderlich.
Die größte Diskriminierung aller Diskriminierungen steht uns aber noch bevor: Jesus wird am Ende der Geschichte eine Risikogruppe aussondern. Das sind Menschen, die mit der Sünde infiziert sind und so nicht ins ewige Leben kommen. Jesus warnt heute schon vor den Konsequenzen der Sünde und bietet die Transfusion an, die Heilung von der Sünde bewirkt. Das ist sein Blut. Denn in der Bibel steht: „In Jesus haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden…“ (Eph 1,7). Diese Antidiskriminierungs-Transfusion hält Jesus für alle bereit; für Männer in Frauenkleidern und singende Mädchen aus Russland. Wer das annimmt, wird heil und am Ende nicht diskriminiert.
Lutz Scheufler