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Zum Alten Testament (AT)

Das AT wurde im Zeitraum von ca. 1450 bis ca. 400 v. Chr. auf Hebräisch und Aramäisch verfasst. Auch die Überlieferung des AT ist höchst erstaunlich: Heute sind wir im Besitz von Tausenden von hebräischen Masoreten- Bibelhandschriften.

Die Masoreten, auf deren Arbeit diese Handschriften zurückgehen, waren jüdische Gelehrte, die im Mittelalter das AT mit äußerster Sorgfalt kopierten. Ihre von Perfektion gekennzeichnete Arbeit lässt sich durch ihre Kopiermethoden , die sie anwandten, erklären. Sie zählten z.B. alle Buchstaben, sowie bestimmte Wörter und Ausdrücke in der Vorlage aus und kontrollierten ihre Ergebnisse in den Abschriften wieder nach. So konnte man z.B. gemäß den masoretischen Angaben im Tanach Jehoash davon ausgehen, dass die 5 Bücher Mose 304.805 Buchstaben und 79.847 Wörter enthalten.

Zu den neueren Erkenntnissen der modernen Archäologie gehört die Einsicht, dass solche Methoden nicht erst seit dem Mittelalter bei der Überlieferung wichtiger Texte angewandt wurden, sondern bereits im alten Israel! Diese Sorgfalt beim Abschreiben ist kennzeichnend für die Völker des Nahen und Mittleren Ostens und lässt sich dort schon vor der Zeit Moses nachweisen.

Diese Tatsache erklärt, weshalb die ab 1947 in der Wüste Judäa entdeckten Handschriften, deren älteste bis auf das 3. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, so genau mit den mittelalterlichen Text übereinstimmen. Diese unzähligen Fragmente und Handschriften aus Qumran, Massada und dem Wadi Murabbaat haben auf ganz besondere Weise gezeigt, wie genau das AT bis in unsere Zeit überliefert worden ist.

1979 wurden westlich der Altstadt von Jerusalem zwei Silberstreifen aus der mitte des 7. Jahrhunderts v.Chr. mit Texten aus dem Alten Testament (Priestersegen aus 4. Mose 6,24-27) entdeckt. Das Eindrückliche ist, dass sich diese über 2.600 Jahre alten Bibeltexte bis auf den letzten Buchstaben absolut exakt mit dem Text der Handschriften aus dem Mittelalter decken!

Noch eine Tatsache muss in diesem Zusammenhang genannt werden: Im AT finden sich viele Namen von Königen aus der fremdsprachigen Umwelt Israels. Viele solcher Namen konnten mit zeitgenössischen Inschriften dieser Könige verglichen werden. Man stellte dabei fest, dass die Abschreiber der Bibel selbst bei Namen aus fremden Sprachen (z.B. ägyptisch, babylonisch, assyrisch und moabitisch) sich mit einer unglaublichen Präzision an eine korrekte Schreibweise gehalten hatten - dies trotz der besonderen Schwierigkeiten. Deshalb können wir sicher sein, dass sie mit der selben Gewissenhaftigkeit auch den Rest des Textes präzis überliefert haben.

Zu den oben genannten hebräischen Handschriften kommen noch etwa 10.000 Manuskripte der antiken Übersetzungen hinzu (z.B. ins Aramäische, Griechische, Äthiopische, Koptische, Lateinische etc.).

Daneben gibt es noch eine unzählbare Menge von Bibelzitaten in der umfassenden rabbinischen Literatur, die für die Textüberlieferung auch von großem Wert sind.

Schon seit Jahren wird in Jerusalem alles erreichbare und nutzbringende Textmaterial gesammelt und studiert. Die Arbeit, die an der "Hebräischen Universität" auf diesem Gebiet geleistet wird, übersteigt an Monumentalität das unvergleichbare Werk am NT in Münster! Die Ergebnisse werden fortlaufend im Rahmen des "Hebrew University Bible Project" veröffentlicht.

Diese Arbeit steht noch am Anfang. Dem am gesamten hebräischen Text des AT Interessierten steht aber bereits ein großes Gelehrtenwerk aus Deutschland zur Verfügung, das bis heute die Standardausgabe des hebräischen AT ist: Die "Biblia Hebraica Stuttgartensia", die im großen und ganzen den neuesten Stand der Textforschung wiedergibt.

Fazit: Die Bücher des AT haben heute noch denselben Inhalt wie zur Zeit, als sie abgefasst wurden.

Die Forschung kann nur bestätigen, was der Prophet Jesaja schon um 700 v.Chr. gesagt hatte: "Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit" (Jesaja 40,8).

           aus "Ist die Bibel glaubwürdig?" - Beröa- Verlag, CH- 8038 Zürich              veröffentlicht in "sound words" seit 21.03.2006

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